Freitag, 8. November 2013

Werne - Lünen (24,5km)


Diese kleine Hundedame hat heute morgen mit mir gefrühstückt und mich nicht mehr aus den Augen gelassen, jetzt weiß ich, woher der Begriff "Dackelblick" kommt. Und ganz gewiss ist mir nicht ein Fizzelchen Schinken vom Teller gefallen, auch wenn es mir schwer fiel. Dafür gab es jede Menge Streicheleinheiten, das war dann auch recht.
in der Annahme, dass ich heute nur etwa 15 Kilometer zu gehen habe, bin ich erst kurz nach zehn los gelaufen. Ich habe mich sehr nett mit der Pensionswirtin und einem Gast unterhalten - und dann war da ja noch der Hund, von dem ich mich kaum trennen konnte.


Geregnet hat es zwar nicht, aber es war alles noch sehr nass.
In Werne bin ich ein wenig herumgebummelt, habe mir einen weiteren Stempel abgeholt und mir die "Wärmehäuschen" um die Kirche herum angeschaut. Dort konnten sich die Händler aufwärmen, wenn sie ihre Waren auf den Markt brachten.


Dieser Brunnen mit einer rollenden Kugel und einem rollenden Ring hat mir gefallen.


Nach Werne kam der landschaftlich schönste Teil des heutigen Tages. Der Weg führte durch ein Landschaftsschutzgebiet. Er war zwar sehr schlammig und rutschig und oft kaum zu sehen vor lauter Blättern, aber auch sehr romantisch an einem mäandernden Bächlein entlang.


Ich kam wieder an etlichen Wiesen und Weiden und auch den entsprechenden Tieren vorbei:
Einem Pferd mit wunderschön geflochtener Mähne,


Gänsen, die laut schreiend vor mir warnten,


und Ziegen.


Die Landschaft wurde wieder hügeliger und waldiger. 


Was hier aussieht, wie eine Windhose, war in Wirklichkeit ein Kraftwerk, dessen Schornstein sich hinter den Bäumen versteckte, so dass man nur die Dampfwolke sah.


Bald darauf kam ich am Schloss Cappenberg vorbei, das auf einer Bergnase über Lünen trohnt.
In der alten Kegelbahn befindet sich ein kleines Restaurant, das Gerichte aus Bioprodukten anbietet, unter anderem Kürbissuppe. Da konnte ich einfach nicht wiederstehen, zumal ich dachte, dass es bis zur Unterkunft nicht mehr weit sei, ich hatte ja schon 15 Kilometer hinter mir.


Es war auch wirklich sehr lecker, im Hintergrund spielte leise Piano-Musik und alles war sehr entspannt. Am liebsten wäre ich noch eine Weile sitzen geblieben, nur gut, dass ich es nicht getan habe!


Der Weg zog sich noch gewaltig, was ich ohne Karte, nur mit Hilfe meines Pilgerbüchleins vorher nicht so genau abschätzen konnte.


Vorbei an einem See ging es in die Innenstadt. Die Straßen zogen sich endlos, bevor ich im Stadtzentrum war.


Es war kurz nach fünf, begann leicht zu
regnen und vor allem wurde es langsam dunkel!


Da wusste ich noch nicht, dass ich wenig später genau durch diese Industrieansammlung laufen musste, Leider war es dann völlig dunkel, es gab keinen Gehweg und ich musste eine ganze Weile auf der Straße laufen. Ganz wohl war mir nicht dabei!
Endlich kam ich zur Dortmunder Straße, auf der lebhafter Verkehr herrschte.
Ich brauchte 5 Minuten, um mit Hilfe einer Ampel die Straße zu überqueren, nur um festzustellen, dass es dort keinen Gehweg gab, also wieder retour. Offensichtlich rechnet man an dieser Straße nicht mit Fußgängern.
Als ich um kurz nach sechs endlich vor meiner Unterkunft stand, war ich heilfroh und habe mir geschworen, nie mehr ohne Karte zu  laufen, auch wenn es nur ein oder zwei Etappen sind.


















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