Mittwoch, 4. Juni 2014

Betzenstein - Gräfenberg (18 km)


Ich gebe es zu, ganz so schwungvoll wie sonst bin ich heute nicht aus dem Bett gekommen. Aber 18 Kilometer, das sollte schon machbar sein, zumal draußen ein wunderbar blauer Himmel lachte.


Der Wald empfing mich lichtdurchwebt. Noch immer lagen Felsen in allen Größen herum, beim Eintreten in den Wald fühlte ich mich an eine Kathedrale erinnert, mit hohen Wänden und lichtdurchflutet.
Auch die steilen Wege gab es noch, steil hinauf und steil hinunter. Und da merkte ich, dass meine Muskulatur müde war. Es schmerzte nichts, aber das Laufen fiel mir im Gegensatz zu sonst, schwer, es lief nicht "von alleine". 
Also lief ich sehr gemütlich (das war meine schlechteste Durchschnittszeit bisher, selbst gestern war ich schneller), aber ans Ziel bin ich ja trotzdem gekommen.


Schon erstaunlich, wie sich die Baumwurzeln an den Abhängen festkrallen.


Kurz besuchte ich die Ruine Wildenstein.
Wieder habe ich heute außerhalb der Ortschaften nicht eine Menschenseele gesehen, auch nicht auf dieser Burganlage.


In Hipoltstein kam ich an der nächsten Burg vorbei. Ein schöner mittelalterlicher Ort, mit Gässchen, die so eng sind, dass ich meinen Rucksack beinahe hätte absetzen müssen!


In der Kirche wartete ich einen kurzen Regenschauer ab, denn inzwischen waren dicke, schwarze Wolken aufgezogen. Hoffentlich drohte kein Gewitter!


Die meisten Kirchen haben hier Balkone, das gefällt mir gut. Von weitem konnte ich noch mal einen Blick auf das idyllische Stadtbild werfen, bevor es im Wald weiter ging.


Allmhlich entfernte ich mich von der fränkischen Schweiz. Es lagen kaum noch Felsen herum und es ging auch nicht mehr ständig bergauf und bergab.
An vielen Obstbaumplantagen - vor allem Kirschen - kam ich vorbei. Ganz besonders freute ich mich, als ich einen Baum mit wunderbar süßen, roten Kirschen entdeckte. da konnte ich einfach nicht daran vorbeigehen, ohne welche zu probieren.


Nach Gräfenberg war es jetzt nicht mehr sehr weit. Zunächst kam ich aber an einem riesigen, lauten, staubigen, stinkenden Schotterwerk vorbei.


Gräfenberg liegt sehr idyllisch am Anfang eines Tales. 


Ich ging vorbei an schön bemalten Häusern im Ortskern und fand bald mein Quartier. Es gehört zu einer kleinen Brauerei, die sehr leckeres Bier braut.


Das nutzte ich gleich aus, setzte mich in den Gastgarten, trank eine Maß und aß sehr leckeren Obatzten - und fiel anschließend wie ein Stein in mein Bett, wo ich bis abends durchschlief. Wahrscheinlich war es nötig!!
Inzwischen regnete es ordentlich, so dass ich auf einen Spaziergang keine rechte Lust hatte und einfach liegen blieb und las.
Viele schöne Dinge lagen heute auf meinem Weg, sogar eine Versteinerung, die so leicht war, dass ich sie unbesorgt einstecken konnte.

















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