Donnerstag, 26. Juni 2014

Hohenschäftlarn - Starnberg 12 km)


Bewusst habe ich mir für heute nur eine kurze Wegstrecke vorgenommen, so hatte ich Zeit, mir Starnberg und den Starnberger See noch ein wenig anzuschauen.
Bei schönstem Wetter führte mich mein Weg zunächst über Landstraßen an gelben Feldern vorbei, manchmal durch kleine Ortschaften oder auch durch den Wald.


Eine ältere Dame warnte mich davor, an der nächsten Kreuzung geradeaus zu laufen, den Fehler machten hier viele Pilger und das sei eine Stunde Umweg. Sie erzählte mir noch, dass sie mit ihrer Freundin auch nach Santiago de Compostella gewandert sei, aber das sei inzwischen eine Massenveranstaltung, deswegen pilgere sie nur noch in Deutschland.


Eine Erfrischung (gekühlte Wasserflaschen) für Pilger am Wegrand - verbunden mit vielen guten Wünschen, ist das nicht nett?
Lange dauerte es jetzt nicht mehr und ich konnte den ersten Blick auf den See erhaschen.


Das sah schon sehr schön und einladend aus - allerdings war keine Menschenseele im Wasser, was mich etwas stutzen ließ. 
Ich lief die Seepromenade entlang Richtung Starnberg.
Dabei begegnete mir eine  ganze Gänsefamilie, Mama und Papa und 25(!) Kinder! 


Die Kleinen ließen sich kaum beim Grasen stören, während die Eltern mit hochgereckten Hälsen aufpassten.
In einem kleinen Biergarten in der Nähe konnte ich sie weiter beobachten und mich nebenher mit einer Erbsensuppe und einem Bier stärken.


Vorbei am Yachthafen und am Strandbad (wieder nur Sonnenbader) erreichte ich bald meine Unterkunft.
Um 14 Uhr sollte eine kleine Rundfahrt mit einem Ausflugsschiff über den nördlichen Teil des Starnberger Sees starten.
Ich parkte meinen Rucksack im Zimmer, zog mir leichtere Schuhe an und erreichte  das Schiff noch pünktlich.


Beim Ablegen hatte man einen schönen Blick auf Starnberg.


Viele zraumhafte Villen stehen am Seeufer, häufig auch mit Bootshäusern und großen Gärten. Damit ist es aber Normalsterblichen - so wie mir - an vielen Stellen unmöglich, ans Seeufer zu kommen. Das ist mir auch schon am Bodensee aufgefallen und gefällt mir gar nicht.


Vom Schiff aus war auch die Stelle gut zu sehen, an der König Ludwig II im See ertrank (dort, wo das Kreuz im Wasser steht).


Eine ganze Zeit saß ich dann noch am Ufer in der Sonne, zum Baden war das Wasser selbst mir zu kalt.


Ich bummelte noch eine Weile durch Starnberg, bis ich mir einen Biergarten zum Public Viewing für das Spiel Amerika : Deutschland suchte. Zum Glück war ich früh genug, um den letzten nicht reservierten Liegestuhl zu ergattern und konnte hervorragend sehen.


Auch kulinarisch gab es nichts zu meckern, die Sülze mit Bratkartoffeln war äußerst lecker.


Nach dem gewonnenen Spiel zog es mich noch einmal zum Wasser. Zwischen vielen jungen Leuten (vermutlich Abschlussfahrt Gymnasium), einem wirklich guten Gitarrenspieler und einigen ziemlich besoffenen, aber freundlichen Fußballfans genoss ich die wechselnden Schattierungen des Himmels und des Wassers und war ganz und gar zufrieden mit mir und der Welt.














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