Montag, 2. Juni 2014

Creußen - Pegnitz (22 km)


Die fränkische Schweiz ist landschaftlich einfach schön! So gut mir die Städte in Sachsen gefallen haben - mit dieser Landschaft können sie nicht mithalten.
Nachdem ich mir heute Morgen kein Vesperbrötchen mitnehmen konnte (auf meine Frage, ob ich mir - gegen Entgelt - ein Brötchen zum Mitnehmen schmieren dürfe wurde mir beschieden, da müsse ich warten, bis auch die anderen 4 Hausgäste gefrühstückt hätten, wenn dann noch welche übrig seien .... Es lagen noch etwa 20 Brötchen im Körbchen!) musste ich erst mal zum Bäcker. So ganz ohne Vesper kann ich nicht mehr los laufen. Gasthöfe liegen kaum auf den sehr einsamen Strecken und ab 13 Uhr knurrt mein Magen höllisch, wenn er nichts kriegt und ich merke, wie die Kraft nachlässt. Ich muss ja inzwischen auch etliche Höhenmeter überwinden, das ist schon was anderes, als in der Ebene zu laufen.


Ein letzter Blick nach Creußen und kurz darauf führte der Weg in den Wald. Immer noch ist es manchmal schwierig, sich auf den verschlammten Wegen seinen Weg zu bahnen, vor allem, wenn vorher Traktoren gefahren sind.


Es ging wieder ordentlich bergauf, aber morgens macht das noch Spaß und nach kurzer Zeit fühle ich mich total ruhig und zufrieden, als wenn ich so ewig weiter laufen könnte. Gedanken kommen und gehen, nichts ist wichtig, nichts bedrückt mich, ein sehr losgelöster Zustand, den ich so eigentlich nur vom Meditieren kenne.
Nach 20 Kilometern ist das dann schon etwas anderes, da sehne ich mich doch  danach, die Schuhe auszuziehen, zu duschen, anzukommen.


Viele Versteinerungen habe ich heute gesehen. Schweren Herzens habe ich sie liegen gelassen, mein Rucksack ist auch so schwer genug.


Noch einmal hat das Fichtelgebirge von weitem gegrüßt und ich habe mich auf die Suche nach der Rotmainquelle gemacht. Der rote Main und der weiße Main (entspringt im Fichtelgebirge) ergeben nach ihrem Zusammenfluss den Main.


Ja, und da habe ich sie gefunden, mitten im Wald.
Kurz darauf haben mich diese riesigen Teile eines Windkraftwerkes beeindruckt, zunächst, weil mein Weg wegen der Baustelle wieder mal gesperrt war (hab ich ignoriert) und dann, weil sie auf dem Boden einfach riesig sind!


Ein Weg für Bierliebhaber, aber leider regnete es inzwischen wieder und alle Biergärten hatten zu. Schade!


Rechts und links vom Weg blühten immer mehr Lupinen


und beim genaueren Anschauen nahm ich einen Mord wahr:


Unglaublich, wie die Spinne die schwere Hummel nur mit ihren Beißwerkzeugen festhielt und die ganze Lupine hinauf schleppte.


Meine Unterkunft in Pegnitz habe ich schnell gefunden, das erste Bier ist auch beinahe verdampft und ich schaute mir ohne Rucksack die Kirche und den Schlossberg an.


Auch evangelische Kirchen sind hier oft erstaunlich ausgeschmückt.
Auf den Schlossberg führen etliche, recht steile Wege und oben drauf steht ein Aussichtsturm. Heute Abend hatte ich eine hervorragende Rundumsicht!



Bald bekam ich auch Gesellschaft (den Onkel meines Gastwirtes), der mir die Gegend erklärte und Tipps für meinen morgigen Weg gab. Ich werde morgen eine Variante des Jakobsweges laufen, die zwar länger, aber viel schöner ist als die normale (haben mir bereits die 2 Vatertagswanderer empfohlen).


Er begleitete mich den Berg noch hinunter und meinte beim Abschied, er beneide mich richtig.
Ich hatte jetzt aber Hunger und Durst und genoss ein richtig leckeres Abendessen im Freien bei angenehmen Temperaturen.















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