Montag, 14. Juli 2014

Nonnenhorn / Lindau


So ein wenig habe ich die gestrige Strecke doch in den Beinen gespürt, so habe ich heute wieder einen Faulenzertag eingelegt.
Zuerst hatte ich ein interessantes Frühstückserlebnis:
Die Dame des Hauses frühstückt morgens mit ihren Gästen - und hat dabei einen freundlichen Kakadu auf den Schultern sitzen. Er hielt ein Apfelstückchen fest und aß feste mit. Die Gesellschaft schien ihm sehr zu gefallen, nicht einmal versuchte er, weg zu fliegen, sondern knabberte seinem Frauchen zärtlich am Ohr.
Obendrein gibt es noch drei Enten mit acht Jungen, eine Katze und mindestens fünf weitere Vögel.


Mit dem Zug fährt man in 10 Minuten von Nonnenhorn nach Lindau auf die Insel.


Total fasziniert von der schönen Stadt und den vielen Menschen bin ich erst einmal ziellos durch die Stadt geschlendert.
Das Wetter wurde immer schöner und allmählich wurde mir ziemlich warm in meinen Wanderklamotten. Da beschloss ich, mir in einem der netten Läden um mich herum ein Sommerkleid zu kaufen. Lange suchen musste ich nicht und auch ein paar Schuhe fand ich schnell (Sommerkleid und Wanderschuhe geht gar nicht!).
Gleich im Geschäft zog ich mir das neue Kleid an und fühlte mich sofort viel wohler!


Lindau ist wirklich eine schöne Stadt mit viel Atmosphäre, wenn nur nicht so viele Touristen die Gässchen verstopft hätten (ich weiß, ich gehöre auch dazu).
Ich fand ein nettes Plätzchen an der Hafenpromenade und stärkte mich erst einmal mit einem kleinen Imbiss.


Voller Energie und in bester Stimmung (der Wein?) kletterte ich danach auf den Leuchtturm.


Hier erwartete mich eine fantastische Aussicht: In der Ferne braute sich ein Gewitter zusammen, während unter mir der See karibisch grün leuchtete.



Lindau lag voll im Sonnenlicht.


Lange Zeit habe ich dort oben auf dem Turm verbracht und konnte mich kaum satt sehen.


Nach Nonnenhorn zurück wollte ich mit dem Schiff fahren. Ein Sprecher sagte die verschiedenen Schiffe durch.
Als ich dann meinen Ort in der Ansage erkannte, begab ich mich aufs wartende Schiff.
Ich war noch nicht richtig eingestiegen, da fuhr das Schiff auch schon weiter.
Als ich dann jedoch ein Ticket nach Nonnenhorn erstehen wollte, staunte ich nicht schlecht, ich war auf dem Weg nach Bregenz!
Da wollte ich ja sowieso mal hin, Zeit hatte ich auch, so dass ich die Geschichte mit Humor tragen konnte und mit dem Ticketverkäufer ein wenig herumflachste.
In der Zwischenzeit versammelten sich noch etwa 10 weitere Fahrgäste, die, so wie ich, auf dem falschen Schiff waren.


Es stellte sich dann heraus, dass das Schiff nach Bregenz verspätet war und die Ansage dem direkt danach einlaufenden Schiff galt.
Mir wars egal, aber ein paar andere waren ziemlich genervt, weil sie Anschlüsse verpassten.


In Bregenz hatte ich eine halbe Stunde Aufenthalt, das reichte gerade, um ein wenig an der Promenade zu bummeln, dann fuhr das Schiff wieder zurück nach Lindau.


Nach Nonnenhorn musste ich allerdings mit dem Zug fahren, es ging kein Schiff mehr.
Bevor ich zum Abendessen ging, wollte ich noch mal nach dem See sehen.


Aus dem "Kurz-Mal- Schauen" sind dann anderthalb Stunden geworden. Inzwischen war ein kräftiger Wind aufgezogen, ordentliche Wellen rauschten ans Ufer. Wo sich die Wellen brachen, spritzten hohe Wasserfontänen (was bei mir schnell zu nassen Hosen führte).


Ständig wechselte das Licht über dem Wasser, es war faszinierend. Bis ich mich endlich trennen konnte war es halb zehn und die Gasthäuser, bis auf eine Pizzeria, geschlossen.
War zwar nichts Rares, aber satt bin ich geworden und der Abend war es allemal wert.
















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