Dienstag, 13. Mai 2014

Arnsdorf - Dresden (23 km)


Heute Morgen war mein "Gastgeber" wie ausgewechselt, nicht nur, dass ich ein sehr liebevoll zusammengestelltes Frühstück bekam (als einziger Gast), ich kenne jetzt beinahe seine ganze Lebensgeschichte. Mit seinen Gästen hat er wohl immer wieder viel Ärger und sein Hotel ist ihm unglaublich wichtig, er investiert sehr viel Energie, Zeit und Liebe (das sieht man auch!). Er ist der Meinung, dass sich die Menschen, die er erlebt, in den letzten 20 Jahren sehr zu ihrem Nachteil verändert haben.
Zu meiner "komischen Wanderung" hat er keinen Ton mehr gesagt, mir im Gegenteil einen guten Weg, viel Kraft und nette Begegnungen gewünscht. Ich habe nur noch gestaunt!


Nicht so schön war der Blick aus meinem Fenster, es regnete in Strömen!!
Kurz dachte ich daran, mit dem Zug zu fahren, aber so ein Weichei bin ich dann doch nicht! Außerdem wollte ich ja testen, ob mein Regenoutfit jetzt auch wirklich was taugt. Um das gleich vorweg zu nehmen, sowohl Umhang als auch Schuhe sind dicht, auch die Hose erfüllt ihren Zweck (man schwitzt halt drin). Eitel darf man allerdings nicht sein, selbst die Tiere sind vor mir davon gelaufen und haben mich aus sicherer Entfernung beguckt!


Bei Schafen, Ziegen und Kühen war es genauso und Hunde haben mich verbellt.
Seltsamerweise war das bei den Vögeln jedoch anders, die hopsten direkt vor mir auf dem Weg herum und hielten mich wohl für eine eher lächerliche Vogelscheuche. Sogar einen Storch konnte ich längere Zeit ganz aus der Nähe beobachten, erst als ich ihn fotografieren wollte, flog er davon!


Immer wieder gab es auch sonnige Abschnitte und die Farben leuchteten dann um so mehr.
Viele Stunden lief ich heute durch die Dresdner Heide, einem großen Waldgebiet direkt vor den Toren Dresdens. Nicht eine Menschenseele begegnete mir, außer ein paar Joggern kurz vor Dresden. Das Laufen war beinahe schon meditativ, weil es lange Zeit immer nur geradeaus ging. Die Markierung war wieder hervorragend, so dass sich ein Blick in die Karte erübrigt hat - bei strömendem Regen ein wahrer Segen.


Von meinen Einkäufen von gestern Abend hatte ich noch so viel übrig, dass es für ein ausgiebiges Vesper im Wald reichte, zwischen zwei Regengüssen, kritisch beäugt von einem Eichelhäher.


Kurz vor Dreden wurde der Himmel wieder richtig schwarz und ich nahm meine Beine in die Hand.


Zum Glück donnerte es immer nur in der Ferne und ich habe kaum einen Tropfen abbekommen. 
Vom Ufer der Elbe hatte ich dann einen fantastischen Blick auf die Altstadt Dresdens und jedes Mal bin ich erneut begeistert von dieser Silhouette.


Direkt an der Elbe stand plötzlich ein Radfahrer hinter mir, der ähnlich begeistert auf das andere Ufer schaute wie ich, aber auch immer wieder meinen Rucksack musterte. Natürlich kam dann die Frage nach meinem Weg. Von der Antwort war er begeistert und erzählte mir im Gegenzug, dass er mit seinem Fahrrad unterwegs war von Hamburg nach Kroatien. Es war ein fröhlicher, aufgeschlossener Mensch und schnell entwickelte sich ein lebhaftes Gespräch über das Reisen ohne Zeitdruck. Leider drückte aber mein Rucksack nach einer Weile heftig (Stehen mit Gewicht ist unangenehm), so dass sich jeder wieder in seine Richtung verabschiedete. 
Meine Unterkunft hier in Dresden befindet sich in einem alten Schiff und ich war gespannt, was mich da erwartete.
Das Schiff sah recht nett aus und auch mit der Kabine hatte ich Glück, da ich eine 3-er Kabine für mich alleine bekam.


Als Nächstes war wieder ein Besuch im Waschsalon angesagt, dort hingen lauter Socken von der Decke, sah lustig aus.



Natürlich bummelte ich auch noch ein wenig durch die Altstadt, genoss die Atmosphäre und den Sonnenuntergang.




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