Freitag, 30. Mai 2014

Marktschorgast - Bayreuth (27 km)



Ich habe tatsächlich hervorragend geschlafen. Da ich heute voraussichtlich wieder mindestens 25 Kilometer Weg vor mir hatte, bin ich bereits um 8.30 Uhr unterwegs gewesen. Das Frühstück war allerdings auch nicht wirklich der Hit, sehr viele Wurstscheiben, aber nichts Frisches, kein Joghurt, kein Obst...


Nachdem ich das Zentrum von Marktschorgast verlassen hatte, lief ich lange Zeit an der "Schiefen Ebene" entlang, der Bahnstrecke von Bamberg nach Hof, die mit zahlreichen Stützmauern, Unterführungen und Steindämmen als Meisterleistung ihrer Zeit (1844-1848) gefeiert wurde.



Tatsächlich waren die Bauwerke wirklich beeindruckend. Gleichzeitig führte der Weg durch ein immer enger werdendes Tal stetig bergab, daneben gluckste ein Bächlein, nur die nahe Autobahn störte.


In Himmelkron überfiel ich erst einmal das (offenstehende) Gemeindehaus um meine Regenhose wieder auszuziehen. Es sah nicht nach Regen aus und war viel wärmer als Gestern. 


Die Stiftskirche in Himmelkron gefiel mir gut, vor allem die Deckengestaltung.


Nicht weit davon entfernt steht die moderne Autobahnkirche. Sie sieht aus, wie ein Schiff. Durch ihren segelförmigen Bau erkennt man sie schon von weitem.


Auch der Innenraum ist zwar modern, aber sehr klar und mit leuchtenden, farbigen Elementen gestaltet. Ein schöner Kontrast, diese beiden Kirchen.

 

Mit Himmelkron verließ ich auch das Fichtelgebirge, durch das ich einige Tage gelaufen bin. Heute war die Fernsicht gut genug, dass ich nochmals einen Blick auf seine höchsten Erhebungen, den Schneeberg und den Ochsenkopf, werfen konnte.


Das Wetter wurde immer besser, manchmal blinzelte sogar schon die Sonne hervor. Und Zeit für ein Vesper war auch, da entdeckte ich diese idyllische Bank.


Der Weg führte weiter stetig bergan, wurde aber immer morastiger. Irgendwann hatte ich den Eindruck, ein Pfund Lehm unter den Schuhen hängen zu haben. Am Ende des Weges versuchte ich, die Schuhe im Gras wenigstens ein wenig vom Lehm zu befreien. Dabei sah mir feixend ein Bauer zu und meinte, das sei fränkischer Jura, der sei sehr anhänglich.


Bald darauf bekam ich aber ohnehin wieder saubere Schuhe, als ich diesen Weg hinunter nach Bayreuth lief. 
Irgendwann entwickelte er sich zu einem kleinen Bächlein und rechts und links davon war der schönste Sumpf. Zum Glück stand das Wasser nicht höher als meine Stiefelschäfte und meine Schuhe waren danach wieder einigermaßen sauber. Irgendwo muss der viele Regen der vergangenen Tage ja bleiben.


Dann lagen die Ausläufer Bayreuths vor mir und ich suchte den Weg zu meinem Hotel, das etwas außerhalb lag.
Nachdem ich geduscht und umgezogen und sehr hungrig war, fuhr ich später nochmals in die Stadt.
Ein nettes Lokal hatte ich bald gefunden, aber leider wurde ein etwas eigenwilliger, sehr üppiger, von Hustenanfällen geschüttelter und ständig redender Bayer an meinen Tisch gesetzt (als Alleinreisende braucht man ja etwas Unterhaltung), so dass ich mein Abendessen nicht so richtig genießen konnte. Erst als ich demonstrativ mein Handy vor meine Nase hielt, war er beleidigt und hörte auf, mich voll zu texten.
Der Marktplatz war heute Abend in ein leuchtendes Licht getaucht, da eine rabenschwarze Wolke über der Stadt hing..


Auf dem Heimweg wurde ich noch von einem sehr schönen Sonnenuntergang überrascht.















 








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