Donnerstag, 8. Mai 2014

Buchholz - Nechern (10,7 km)


Wie versprochen bekam ich heute pünktlich um acht Uhr mein Frühstück gebracht, bestehend aus selbstgebackenem, sehr leckerem Brot, selbstgemachter Marmelade und Honig und einer riesigen Schüssel Obstsalat, garniert mit einem sehr netten Gespräch. Am liebsten hätte mich Frau L. noch eine Weile da behalten.
Trotzdem habe ich diese sehr nette Unterkunft gegen zehn Uhr verlassen. 


Heute hatte ich nur einen recht kurzen Weg vor mir, da konnte ich es gemütlich angehen lassen. Regen war auch keiner angekündigt.
Schon nach wenigen Metern traf ich auf ein Pilgerpaar, das das gleiche Ziel hatte, wie ich und es stellte sich heraus, dass wir eine Wohnung miteinander teilen würden. Da ich um einiges schneller war, verlor ich sie bald wieder aus den Augen.
Bald darauf zweigte der Weg in ein wildromantisches Tal neben einem Bach ab. Durch mich gestört flog dort ein Eisvogel auf. Total fasziniert von diesem schönen und seltenen Vogel blieb ich noch eine Weile stehen, er zeigte sich aber kein zweites Mal.


Beim Weiterlaufen entdeckte ich erstaunt, dass die Wege alle  geharkt waren, mitten im Wald!


Eine kurze Zeit später entdeckte ich, dass tatsächlich einige Menschen auf diesem Waldweg standen und harkten - schon sehr ungewöhnlich.
Im nächsten Ort kaufte ich Proviant ein, falls es wieder keine ordentliche Gaststätte in der Nähe geben würde.
Kurze Zeit später rief es hinter mir laut: "Hallo". Mein Pilgerpaar, das ich bisher jeden Tag irgendwann getroffen hatte, lief winkend hinter mir her.
Gemeinsam liefen wir wieder durch einen lichten Wald am Bach entlang und hatten uns viel zu erzählen.


Auch einen dritten Pilger hatten wir bald eingesammelt, der immer ein Sück vor oder nach uns lief.
Besonders gut gefallen hat mir der Ort Gröditz, leider gab es aber auch hier keine Gaststätte!


Also liefen wir noch gemeinsam bis kurz vor Nechern weiter und trennten uns dort, weil ich mein Ziel beinahe erreicht hatte, sie aber noch ein Stück weiter laufen wollten.
An einem hübschen See machte ich Rast und vesperte den größten Teil meiner Vorräte in der Hoffnung, bis zum Abend noch irgend etwas Essbares zu entdecken.


Zu meiner Unterkunft war es nur noch ein Katzensprung und hier traf ich dann das Ehepaar, mit dem ich das Zimmer teilen sollte. Da ich das aber nicht besonders mag, schleifte ich meine Matratze in die Küche der kleinen Wohnung, so dass ich wieder einen Raum für mich allein hatte.
Wir unterhielten uns noch eine Weile über Schule, die Frau war Lehrerin, und Reisen, die wir unternommen hatten und auch über das Pilgern.
Gegen Abend machte ich mich dann noch auf den Weg in den nächsten Ort zu "Babu's Inn". 


Dort gab es von Pizza über Schnitzel bis zum Döner fast alles, viel, aber nicht besonders gut. Jedenfalls war ich hinterher richtig satt.
Wieder zurück ging es nach einem kurzen Plausch zeitig ins Bett, Morgen gibt es um sieben Frühstück!



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