Samstag, 10. Mai 2014

Bautzen




Unter einem strahlend blauen Himmel bin ich heute aufgewacht. Das Frühstück durfte ich im Wintergarten des Hotels mit Blick in den liebevoll gestalteten Garten einnehmen, sehr freundlich betreut von den Wirtsleuten. Ein Hotel, das wirklich zu empfehlen ist!
Gleich anschließend machte ich mich auf den Weg zum Reichenturm, bei dem Wetter musste die Aussicht fantastisch sein. Und so war es auch! Im Osten reichte die Sicht bis zur Landskron, in den anderen Richtungen kenne ich mich (noch) nicht so recht aus. Die Kasse zum Turm befand sich kurz vor dem Ausstieg. Ganz schön schlau, wer so weit hoch gestiegen ist, klettert nicht mehr runter.


Anschließend nahm ich an der Stadtführung teil und traf auch wieder mein Münchner Ehepaar, mit dem ich gestern übernachtet habe. Ich erfuhr, dass Bautzen 13 Türme hat und dass der  Reichenturm sich inzwischen 1,44 m zur Seite neigt und bald dem schiefen Turm von Pisa Konkurrenz macht! Besonders gut gefallen hat mir die Ruine der Nicolaikirche, in die heute Gräber integriert sind. Caspar David Friedrich lässt grüßen!


Gestärkt habe ich mich noch mit einem leckeren Kuchen auf dem Marktplatz und habe mich danach auf den Weg zum Bautzener Stausee gemacht. 


Da war ich dann leicht enttäuscht, ich habe mit Strandleben, einem Cafe oder vielleicht Tretbooten gerechnet, aber es gab absolut NICHTS außer Natur!


Da es langsam verstärkt nach Regen aussah und ich natürlich mal wieder ohne Regenausrüstung unterwegs war, beeilte ich mich, um wieder ins Hotel zu kommen.
Dort saß ich dann den Regen aus, plante meinen weiteren Weg und machte mich kurz nach sieben wieder auf den Weg in die Innenstadt.
Dazu musste ich etliche Stufen hinauf steigen, da ich an der Spree wohnte, Bautzen jedoch auf einem Hochplateau liegt.
Ich wollte ich im sorbischen Restaurant Wjelbik essen, das mir bereits gestern aufgefallen war.
Zum Glück hatte ich reserviert, es war nicht ein Tisch mehr frei! Das Essen war allerdings wirklich fabelhaft!!


Nicht so fabelhaft war jedoch das Benehmen einiger Gäste:
Mir gegenüber saß eine französische Familie mit erwachsenem Sohn. Der hielt den Löffel in der Faust und statt ihn zum Mund zu führen, hing er den Kopf direkt über seinen Teller. Die Mutter stützte beide Ellenbogen auf den Tisch und der Vater unterhielt sich mit Zigarette im Mundwinkel (zum Glück noch aus) mit seiner Familie. Ähnlich die Sachsen neben mir: Zwar wusste niemand, was eine Sabayon ist, aber an allem gab es etwas zu mäkeln. Der Spargel war zu fest, die Suppe nicht scharf genug, das Fleisch zu wenig, die Sauce zu sahnig und überhaupt schmeckt das selbstgemachte Jägerschnitzel viel besser!
Wenn man allein daneben sitzt, gelingt es einem kaum, weg zu sehen oder zu hören und man schwankt zwischen Belustigung, Fremdschämen und Entsetzen!


Der Heimweg durch das nächtliche Bautzen war sehr romantisch und wurde sogar noch durch ein kleines Feuerwerk gekrönt!



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