Freitag, 16. Mai 2014

Grumbach - Grillenburg (13,4 km)


Noch einmal bin ich heute durch halb Grumbach gelaufen, bis der Weg auf die Felder abbog. Dabei konnte ich nochmals weit zurück bis zum Elbe - Tal schauen, wo ich vorgestern erst los gelaufen bin.
Kurz darauf bin ich zwei Alpakas begegnet, die ganz friedlich in einem Garten grasten.


Durch kleine Dörfer mit gepflegten Häusern und oft sehr schönen Gärten, immer wieder bergauf oder bergab führte mein Weg mich allmählich zum Tharandter Wald.


Der Tharandter Wald ist der größte zusammenhängende Wald Sachsens und gehört zu den Ausläufern des Erzgebirges. Bereits August der Starke verbrachte dort gerne seine Zeit, um seine "Grillen" (Sorgen) loszuwerden, daher der Näme "Grillenburg" für den kleinen Ort mitten im Wald, an dem ich mich zur Zeit aufhalte.


Über schöne Waldwege näherte ich mich meinem heutigen Ziel.
Auf einer sonnenbeschienenen Lichtung suchte ich mir einen bequemen Platz auf dem weichen Waldboden und mit einer großen Mülltüte als Unterlage hatte ich ein sehr gemütliches Lager. Da ich nur noch einen kurzen Weg laufen musste, konnte ich eine Weile in dem spannenden Buch lesen, das ich auf mein Smartphone heruntergeladen habe. Das ist schon ein ganz besonderer Luxus, gute Bücher überall lesen zu können, ohne sich mit ihrem Gewicht belasten zu müssen.


Irgendwann kommt auch das spannendste Buch nicht mehr gegen den Hunger an, so dass ich wieder zusammen packte und die wenigen restlichen Kilometer in Angriff nahm.
Eine fröhliche Gruppe wandernder Rentner waren die Einzigen, die mir heute im Wald begegneten.


In Grillenburg stärkte ich mich erst einmal 
mit leckeren Bratkartoffeln, bevor ich mir die restliche Umgebung anschaute.
Da gab es zunächst das Jagdschloss und das neue Jägerhaus, wo zu DDR-Zeiten Breschnew und Fidel Castro übernachtet haben.


Im Wald hatte ich bereits vorher einen Sinnenpfad und einen Abenteuerpfad entdeckt. Der Abenteuerpfad erwies sich als wenig abenteuerlich (man musste über ein paar Steine einen Bach überqueren und ein paar Mal hinüberspringen), aber der Sinnenpfad war gut gemacht. Über den obligatorischen Barfußpfad zu Klangkörpern aus Holz, einem Hochsitz zum Sehen, Fühlstationen und Balancieraufgaben konnte man Aufgaben zu allen Sinnen entdecken.
Vor meiner Unterkunft wurde ich bereits von einer jungen Frau erwartet, die mich gleich fragte, ob ich die andere Pilgerin sei, die an den Bodensee laufen wolle. Etwas verwundert bejahte ich die Frage, hatte ich hier doch noch mit niemandem darüber gesprochen. 
Sie meinte dann auch, auf dem Weg vorher habe ihr jemand davon erzählt. Offenbar eilte mir bereits ein gewisser Ruf voraus - (oder hinterher!).
Da der Gastraum bereits um 18.00 Uhri gechlossen werden sollte, aß ich auch noch eine Kleinigkeit und unterhielt mich noch eine Weile mit der jungen Frau.
Morgen soll das Wetter sehr regnerisch und kalt werden. Heute Abend gab es jedenfalls noch einen sehr schönen Sonnenuntergang.







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