Heute war wohl der Tag der kleinen Geschenke.
Als ich heute Morgen den Frühstücksraum betrat (eigentlich ein kleiner Laden der Besitzerin mit Schmuck, Büchern, Keramik, Kleidern, Bildern......., also jeder Menge netter Krüschtles), fand ich dort einen ganz besonders liebevoll gedeckten Tisch mit altem Geschirr (mit Goldrand und Röschenmuster), einer schönen Tischdecke, Blumen, selbstgemachter Marmelade, Kräuterquark und Kräuterbutter mit Kräutern aus dem eigenen Garten, ein Teller mit ausgesuchtem Käse und Wurst, dekoriert mit einer Rose und weiteren essbaren Blüten - ein wahrer Augenschmaus, allerdings für 2 Personen gedeckt.
Auf meinen verwunderten Blick hin erklärte mir die Pensionswirtin, sie würde gerne mit mir frühstücken und sich noch ein wenig mit mir unterhalten.
Während des Frühstücks entwickelte sich dann ein überaus intensives Gespräch über Selbstvertrauen, Glück, Schule, Energie, erfüllte und unerfüllte Wünsche....wir kamen vom Hundertsten ins Tausendste und stellten eine gewisse Seelenverwandtschaft fest.
Nach fast einer Stunde löste ich die Tafel trotzdem auf, ich wollte ja noch ein Stück gehen. Zum Abschied drückte sie mir dann ein Glasherz als Talismann in die Hand und umarmte mich herzlich, fast als kennten wir uns schon ewig.
Es war nicht mehr so stürmisch wie gestern und ziemlich frisch und die Sonne blinzelte nur selten durch die Wolken.
Nicht lange und ich näherte mich Heiligendamm, der "weißen Stadt am Meer".
Weiß ist sie wirklich, aber nicht ganz mein Geschmack. Zunächst kommt man an ein paar etwas heruntergekommenen Villen vorbei, die sicher früher einmal sehr schön waren.
Kurz darauf steht man dann vor dem imposanten Grandhotel - und kommt nicht weiter!
Hier will man wohl unter sich bleiben, die Strandpromenade war sowohl in Richtung Ortschaft als auch weiter an der Strandpromenade mit Toren gesichert, die nur für Hotegäste durch einen "Torwächter" sehr zuvorkommend geöffnet wurden. Uns Fußvolk wurde beschieden, doch bitte die Strandpromenade zurück zu laufen und den Ort weiträumig zu umfahren bzw. zu umlaufen.
Ich war ziemlich sauer und hatte nicht die geringste Lust, zurück zu laufen, daher nahm ich den Strand nochmals genauer in Augenschein. Zwar war hier das Durchkommen durch etliche große Steine (sollen wohl der Strandbefestigung dienen - oder ungebetene Gäste abhalten?) erschwert, aber wo ein Wille ist.....
Ich bin jedenfalls nicht zurück gelaufen!
Danach ging es wieder gemütlich am Strand oder parallel zum Strand weiter.
Es dauerte gar nicht mehr lange und ich stand am Hafen von Kühlungsborn.
Kühlungsborn ist ähnlich wie Ahlbeck oder Heringsdorf ein Ort mit langer Bädertradition, das merkt man auch an der Atmosphäre, ganz anders als zum Beispiel in Prerow.
Allerdings verbindet sich der Name Kühlungsborn auch mit vielen traurigen Schicksalen, da etliche DDR-Bürger von hier aus versucht haben, zu fliehen, mit selbst gebauten Booten oder sogar schwimmend (43km!). Viele haben den Fluchtversuch nicht überlebt oder sind entdeckt worden und sind im Gefängnis gelandet.
Davon berichtete eine Ausstellung am Fuß dieses Wachturms.
Kühlungsborn zieht sich ewig an der Strandpromenade entlang. Zum Glück habe ich ein Café entdeckt, das seinen Kuchen anpries, als von Oma gebacken - und so hat er auch geschmeckt, wirklich sehr lecker.
Als ich an einem Kunst-Markt vorbei kam, konnte ich nicht widerstehen und schenkte mir eine Kette.
Und Kühlungsborn war immer noch nicht zu Ende, 5km bin ich die Strandpromenade entlang gelaufen, bis es wieder ländlicher wurde.
Von weitem konnte ich auf einer Anhöhe einen Leuchtturm stehen sehen - und ich habe mich richtig gefreut, als mein Weg mich wirklich direkt daran vorbei geführt hat.
Hier im Gutshof Bastorf gab es dann noch ein Geschenk.
Obwohl ich sehr sicher bin, kein Zimmer mit Saunabenützung gebucht zu haben (die immerhin 10€ kostet), bekam ich den Schlüssel für das Saunahaus in die Hand gedrückt und mir wirde erklärt, das sei inklusive. Ich habe zwei Stunden wunderbar relaxt.
War schon ein besonderer Tag heute!
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