Montag, 23. September 2013

Warnemünde - Börgerende (15,5km)



Heute war wieder ein Tag ganz nach meinem Geschmack.
Zunächst habe ich meinen Rucksack erleichtert, denn bei Nachttemperaturen im einstelligen Bereich und immer wieder möglichen Schauern habe ich keine so rechte Lust auf Camping.
Die 2kg weniger habe ich schon gespürt, schneller war ich trotzdem nicht, weil es wieder so viel zu sehen gab.
Heute Nacht habe ich schon gemerkt, dass es recht stürmisch geworden ist, und heute Morgen hat mich ein heftiger, ruppiger Wind begrüßt, für mittags gab es eine Sturmwarnung.
So einen stürmischen Wind mag ich ja sehr gerne, daher habe ich mich schon auf die Küste gefreut.


Zunächst bin ich - diesmal zum vorerst letzten Mal - nach Warnemünde gefahren. Da der Leuchtturm schon wieder geöffnet war, bin ich noch mal in aller Ruhe hinaufgestiegen und oben hat es mich beinahe weg geweht!
Mein Weg führte dann immer an der Küste entlang aus Warnemünde heraus.
Das Meer neben mir tobte ordentlich und rauschte ziemlich laut.


Zur Mittagszeit war ich an der Wilhelmshöhe und wurde durch lautes Zwitschern begrüßt.


Im Garten dort steht eine große Voliere mit Wellensittichen, Nymphensittichen und Zebrafinken. Es machte mir Spaß, zu beobachten, wie liebevoll die Männchen die Weibchen kraulten (die dabei sogar die Augen genüsslich schlossen), sie fütterten und ihre Höhle verteidigten. Das war gar nicht so einfach, denn kaum flogen sie weg, um zu fressen, balzten schon drei andere um das Weibchen und es kam schnell wieder angeflogen, um es zu verteidigen.
Ich musste dabei an meinen eigenen Wellensittich Peter denken, den ich als Kind hatte, der aus lauter Verzweiflung und Einsamkeit uns Menschen angebalzt hat, der arme Kerl!
Hunger hatte ich inzwischen auch und bestellte mir Milchreis mit Zimt und Zucker und eine heiße Schokolade mit Rum (nur weils so kalt war ;-)), einfach nur lecker!
Inzwischen war der Wind noch um einiges stärker geworden und ich musste ziemlich kämpfen, fand es aber total genial. Der Strand war in eine Steilküste übergegangen und es gab immer wieder eine schöne Sicht die Abbruchkante entlang.


Humor haben die Menschen hier auch, sogar die Behörden:


Nach einer Weile erreichte ich dann den sogenannten Gespensterwald, bizarr geformte Bäume an der Küste sehen angeblich wie Gespenster aus, wenn es ein bisschen neblig ist.


Ich fand es eher wildromantisch. Der Wind war jetzt so stark, dass ich Mühe hatte, in meiner Spur zu bleiben, auch am Rucksack zerrte der Wind recht heftig, da war es mühsam, vorwärts zu kommen.
So war ich doch froh, dass ich für heute einen Zwischenstopp in Börgerende eingebaut habe und nicht bis Rerik gelaufen bin.
Und jetzt schau ich, wo ich was zum Essen bekomme, habe Hunger wie ein Wolf - Milchreis hält doch nicht sehr lange satt!






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