Sonntag, 29. September 2013

Wismar - Boltenhagen (30km)


Puuh, heute bin ich doch ein bissle geschafft, aber es war eine traumhafte Strecke.
In Wismar bin ich um neun aufgebrochen und zunächst weiträumig um das Werftgelände herum gelaufen, bis ich im Yachthafen von Wendorf stand.


Auch hier fand ich wieder eine der berühmten Seebrücken. 
Es war noch recht kühl heute morgen, vielleicht haben sich die Blesshühner deswegen eng zusammen gekuschelt? Jedenfalls haben so etwa hundert (zählen konnte ich sie nicht) einen fast perfekten Kreis gebildet und sind dann quasi Karussell geschwommen, immer rund herum.


So richtig erkennt man sie leider nicht.
Dann gings noch ein bisschen zickzack über Land bis kurz nach Zierow und danach bin ich fast 20 Kilometer nur am Strand entlang gelaufen.


Immer wieder gab es fantastische Blicke auf die Wismarer Bucht und sogar die Poeler Kogge hat mich mit geblähten Segeln begleitet (zumindest ein Stück weit, dann ist sie zurück gesegelt).



So schön der Weg für das Auge war, war der Sand und die Steine doch recht beschwerlich beim Laufen, mein gewohntes Tempo konnte ich heute nicht recht halten.
Zwischendurch ging es auch mitten durchs Schilf, das teilweise übermannshoch wuchs (gegen Ende leider auch mit recht vielen Brennnesseln durchwachsen, aber wenn man vorsichtig mit ihnen umgeht, tun sie einem auch nichts).


Zwischendurch musste ich über umgefallene Bäume klettern und irgendwann hatte ich mich auch mal völlig zwischen einigen Büschen verheddert, da half nur noch umdrehen.
Aber die meiste Zeit habe ich das Plätschern des Meeres, das leise Rascheln des Schilfrohrs, das Rauschen der Blätter und die warme Sonne auf meinem Gesicht einfach nur genießen können.


Ein paar Kitesurfern habe ich zugeschaut, die mit einer irren Geschwindigkeit übers Meer gesaust sind und dann noch Luftsprünge und Saltos gemacht haben. Würde mich schon auch mal reizen.....


Hier gibt es auch Steilküste und immer wieder bröckelt da auch was ab. Da sie aber nicht so hoch ist, wie auf Rügen, darf man trotzdem am Ufer entlanglaufen. Von der Sonne angestrahlt, leuchtet sie in allen möglichen Gelbschattierungen.


Mitunter wuchsen Bäume in recht bizarren Formen den Abhang hinunter.

 

Nach jeder Biegung gab es etwas Neues zu sehen.
Sehr viele Quallen sind angespült worden, vermutlich weil auflandiger Wind war. Aber es waren wohl alles Ohrenquallen, die nesseln nicht.


In einem kleinen Restaurant an einem Campingplatz habe ich ganz ordentlich und preiswert gegessen und mich danach erst einmal verlaufen. Da ich nicht neben der Straße herlaufen wollte, habe ich weiterhin die Strandroute gewählt und irgendwann gabs kein Weiterkommen mehr, weil der Weg zwischen Wasser und Steilküste immer schmaler wurde und das Wasser immer noch ein bisschen stieg.
Also bin ich zurück gelaufen und habe halt doch die Straße genommen. War am Ende auch gar nicht schlimm, da es nicht mehr arg weit war bis zu meiner Unterkunft.
Erstaunt hat mich heute, wie schnell es hügelig wird, sobald man von der Küste ins Landesinnere läuft


Da meine Pension bereits ein kleines Stück vor Boltenhagen liegt, war ich dann auch bald auf meinem Zimmer, war doch ein ordentliches Stück heute.


Morgen wartet übrigens ein richtiges Schloss auf mich, damit ich mich von meiner "märchenhaften" Ostsee auch gebührend verabschieden kann.
Ich hoffe, da ist es etwas leiser als hier, da werden ständig Türen zugeknallt und aufgerissen, ein paar Herren haben wohl etwas zu viel getrunken und diskutieren lautstark und im Nachbarzimmer plärrt der Fernseher......














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