Sonntag, 15. September 2013

Pruchten - Prerow (16,75km)


Wunderbar geschlafen habe ich heute Nacht in meinem Zelt, obwohl eine Runde älterer Herrschaften nicht weit entfernt wohl einen Geburtstag feierte und die Stimmung immer ausgelassener wurde.
Um vier Uhr bin ich aufgewacht, weil es heftig schauerte. Ich habe mich kurz vergewissert, dass alle wichtigen Ausrüstungsgegenstände unter der Zeltplane lagen, fand es sehr gemütlich in meinem Zelt und habe bis um sieben weiter geschlafen.
Als ich dann aufwachte und es gerade mal nicht regnete, beschloss ich, abzubauen.
Gar nicht so einfach, wenn alles bis auf das Zeltinnere nass ist!
Ich habe das Sanitärhäuschen okupiert und da erst mal alles gestapelt und trocken gelegt, zum Glück war dort um diese Zeit kein allzu großer Andrang. Die  wenigen Camper, die vorbei kamen haben mich eher interessiert gefragt, ob mir nicht kalt gewesen sei (kein bisschen) und wo ich noch hin wolle.
Nach gut einer Stunde hatte ich alles gepackt und bis auf die Außenhaut vom Zelt war auch alles trocken geblieben, nur gefrühstückt hatte ich noch nichts und auf dem Platz gabs auch nichts.
Also blieb mir nichts anderes übrig, als ohne Kaffee los zu ziehen.
Der Himmel sah zwar recht dramatisch aus, aber es regnete nicht.
Um von Pruchten auf den Darß zu kommen (da wollte ich ja heute hin) muss man über eine Klappbrücke. Direkt daneben befindet sich eine gesperrte Drehbrücke und beide werden zu bestimmten Uhrzeiten betätigt, damit die Schiffe passieren können.


Ich bin genau im richtigen Moment gekommen, um bei der Aktion zu zu sehen, das hat mir ziemlich imponiert, mit welcher Leichtigkeit sich diese schweren Teile bewegen.
Heute habe ich auch etliche Kraniche und Störche auf einer Wiese neben meinem Weg beobachten können, aber zum Fotografieren sind sie einfach zu weit weg bzw. ist mein Zoom zu klein.


Das Bild habe ich von einem Plakat abfotografiert.
Das Wetter besserte sich zusehends und kurz vor Zingst schien schon wieder die Sonne.
Zingst ist eine freundliche Stadt mit einem Hafen, bunten Häusern und vielen Touristen. 
Und die meisten fuhren - so kam es mir vor, mit dem Rad nach Prerow bzw nach Zingst.
Lange Zeit lief ich auf der Deichkrone auf dem Fahrradweg entlang, bis mir das zu blöd wurde und ich nachschauen wollte, ob es nicht noch einen anderen Weg gibt.
Plötzlich hörte ich ein überraschtes:"Das gibts doch gar nicht!" Und stand  dem netten Berliner Ehepaar gegenüber, mit dem ich mich schon in Barhöft am Turm eine Weile unterhalten habe.


Hätten wir uns verabredet gehabt, es hätte nicht besser klappen können. Das war jetzt schon ein großer Zufall!
Mit vielen guten Wünschen und mehrmaligem Händeschütteln lief ich einen angenehmen Dünenweg bis Prerow weiter.


Entgegen meinen Befürchtungen entpuppte sich mein Hotel als ruhig mit angenehm großen Zimmern, sogar mit Balkon, darauf baute ich erst mal mein Zelt zum Trocknen auf.
Danach wollte ich mir den Ort ansehen. Das war aber gar nicht so einfach!
Prerow entpuppte sich als Ansammlung schöner Häuser, Geschäfte, Restaurants und Pensionen, aber ohne einen wirklichen Ortskern, irgendwie sehr unübersichtlich und weit auseinander gezogen.
Das Wetter war inzwischen richtig gut und an der Seebrücke hatte man einen weiten Blick die ganze Küste entlang.


Das Wasser schimmerte total grün, ich konnte mich kaum satt sehen.
Aber vom Schauen allein wird man nicht satt, so suchte ich in der Nähe ein Restaurant mit Meerblick und aß einen leckeren Fisch.
Die untergehende Sonne schaffte es dann wieder, Meer und Himmel in ein Farbenmeer zu verwandeln.


Leider muss ich mir irgendwo den Magen  verrenkt haben, denn seit ich wieder in meinem Hotelzimmer bin, verbringe ich die meiste Zeit auf der Toilette......





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen