Samstag, 14. September 2013

Gut Nisdorf - Pruchten (25km)

  

Ziemlich neblig war es, als ich heute aus meinem Zimmer geschaut habe, darum habe ich mich gleich umgedreht und noch mal ein halbes Stündchen geschlafen, viel besser wars dann aber auch nicht.
Beim Frühstück habe ich mich lange Zeit mit einer jungen (ausgesprochen attraktiven) Frau unterhalten,  die genau wissen wollte, woher ich komme und bis wohin ich noch laufen wolle und wie ich alles organisiert habe und die am liebsten mitgelaufen wäre. Als junge Mutter geht das aber leider nicht. Sie erzählte, dass sie früher auch viel gelaufen sei und wir waren uns einig darin, dass Laufen ein Heilmittel für fast alles ist: Es hilft bei Langeweile und bei Stress, bei Kopfweh und Erkältung, bei Liebeskummer und Trauer, es hilft Probleme zu lösen und Einfälle zu haben, nur bei einem hilft es nicht - schnell von A nach B zu kommen, aber muss man das immer??
Mit vielen guten Wünschen und einem Lunchpaket bin ich verabschiedet worden.
Und dann bin ich durch einen regelrecht verzauberten Wald gelaufen, durch den Nebel hingen überall noch Tautropfen und die Strahlen der Sonne schimmerten durch den Wald, traumhaft!


Leider wirkt das auf den Bildern lang nicht so gut wie in Wirklichkeit.


Lange Zeit ging es wieder am Bodden lang, oben auf der Deichkrone, das Wasser sah ich allerdings nicht, dazu wars zu neblig.
Auf einem Stoppelfeld neben mir hörte ich zwar die Kraniche rufen, aber gesehen habe ich nur vereinzelte, wenn sie dicht über mir weg flogen.



Leider führte der Weg jetzt bis Pruchten nur über Asphalt, kein Vergnügen für meine Füße.
Trotzdem gab es am Wegrand immer wieder Abwechslung:


Außerdem kamen mir heute sehr viele Radfahrer entgegem. Die Reaktionen sind oft lustig:
"Guck mal, ein Wandersmann .......oh, nein, eine Wandersfrau!"
"Wo wollen Sie denn hin, in die Alpen?"
"Soll ich sie ein Stück mit nehmen?"
Die Männer grüßen übrigens meist freundlicher als die Frauen und fragen auch häufiger mal, wo ich hin will.


Jedenfalls gabs heute über lange Strecken nichts als Landschaft.
Kurz vor Barth liegt die Jugendherberge, zu der ich heute eigentlich wollte. aber je näher ich kam, desto lauter wurde es.
Bald sah ich auch, warum. 
Um die ganze Jugendherberge herum fand ein Reitturnier statt.Die Durchsagen wurden natürlich ordentlich verstärkt!
Kurz danach kam ich an einem Motocrossrennen vorbei und wenig später an einem Biker-Treffen, denen es offensichtlich auf das lauteste Röhren ankam - da wusste ich, dass ich  hier sicher nicht bleiben würde, das war schon akustische Umweltverschmutzung. 
Bis Pruchten waren es dann nochmal etwa 10km, also noch ein ordentliches Stück, da war ich recht froh, als der Campingplatz vor mir  lag. Schnell baute ich mein Zelt auf und war in der kurzen Zeit total verstochen.  


Für morgen wollte ich noch kurz ein Zimmer reservieren - aber mit kurz war nix, ganz Prerow ist offensichtlich ausgebucht - und Campingplatz ist auch nicht, es regnet wohl den ganzen Tag!
Zum Schluss habe ich jetzt doch noch eins bekommen, in der Nähe der Fähre .... bin mal gespannt!


Es gibt tatsächlich einen Ort, der Kinnbackenhagen heißt!

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