Freitag, 4. Oktober 2013

Lübeck - Reinfeld (19,5km)


Hervorragend markiert war mein Weg heute, meine Karte habe ich gar nicht und mein Handy kaum gebraucht, so hatte ich mir das eigentlich auch vorgestellt.
Ich bin noch einmal durch Lübeck gebummelt, um mir die Sehenswürdigkeiten, die durch das Konzert gestern zu kurz gekommen sind, anzuschauen. Dabei ist mir ein kleines Teufelchen direkt vor der Marienkirche aufgefallen:


Der Sage nach haben die Baumeister der Kirche den Teufel beruhigt, indem sie ihm weiß gemacht haben, sie bauten einen Weinkeller, als sie anfingen, die Kirche zu bauen. Als er das nächste Mal vorbei kam und sah, dass sie ihn angelogen hatten, wollte er einen riesigen Stein auf die Kirche werfen. Erst als sie ihm versprachen, direkt neben der Kirche den Weinkeller zu bauen, so dass die Gläubigen sofort nach dem Gottesdienst zum Wirtshaus kämen, ließ der Teufel den Stein genau neben die Kirche fallen. 
Da sitzt er jetzt drauf und gegenüber der Kirche gibt es den Ratskeller, in dem ein guter Wein ausgeschenkt wird.


Die Marienkirche war leider noch geschlossen, so dass ich doch gleich weiter gezogen bin, zumal es heute Nachmittag noch Regen geben sollte.
Zuerst ging es eine ganze Weile mal links und mal rechts der Trave entlang.


Nachdem ich den letzten Lübecker Ortsteil - Moisling - hinter mir gelassen hatte, führte der Weg lange Zeit durch einen Buchenwald.
Der einzige Mensch, den ich dort sah, war ein Radler, der mich erst mit Schwung überholte und den ich verwundert an der nächsten Steigung schiebend wieder traf - ihm war die Kette gefatzt!


Heute habe ich auch zum ersten Mal eine Art Picknick gemacht. In Lübeck war ich noch beim Bäcker, in Moisling habe ich was zum Trinken gekauft und in Reecke habe ich eine schöne Stelle für eine Rast gefunden.


Wenn man da den Rucksack im richtigen Winkel drauf stellt, hat man fast schon ein Chaiselongue (zu deutsch: ne Couch).
Jedenfalls war es dann so gemütlich, sogar die Sonne hat sich ein wenig hervorgewagt, nachdem viele Wolken sie zwischenzeitlich verdeckt hatten, dass ich fast noch ein Nickerchen gemacht hätte. Aber zwei riesige Traktoren mit irgendwelchen Landmaschinen haben mich aus meinem beginnenden Schlummer gerissen.
Auf dem weiteren Weg sind dann ständig solche Kolosse in einem Affenzahn an mir vorbei gefahren.
Vermutlich wollten die ihr Heu oder Getreide oder den Mais auch im Trockenen haben, bevor es regnet.


Noch einmal habe ich die Trave überquert, um dann bald in Reinfeld anzukommen. Obwohl man hier wohl Karpfen essen sollte (Reinfeld ist bekannt für seine Karpfenzucht) habe ich erst mal genug von Fisch und habe beim Italiener leckere Nudeln gegessen.


Und da schlafe ich heute Nacht und entgegen allen Wetterprognosen hat es bisher nur kurz geregnet, als ich beim Essen war. Habe ich ein Glück?

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