Donnerstag, 24. Oktober 2013

Visbek - Vechta (17km)


Strahlend blauer Himmel, ein paar weiße Wölkchen und angenehme Temperaturen - ein Tag wie gemacht fürs Wandern.
Ich war bereits kurz nach acht unterwegs, da ich mein Zimmer mit einer Schnake teilte (das erste Mal seit Beginn der Reise) und als ich dann mal wach war, auch den scheußlichen Zigarettengeruch wieder wahrnahm, so dass an schlafen nicht mehr zu denken war.


Entweder weil ich unausgeschlafen war, oder zu sehr in Gedanken vertieft, habe ich mich heute dreimal verlaufen!
Nicht wirklich schlimm, aber ärgerlich.
Noch in Visbek bin ich an einer Lourdesgrotte vorbeigekommen, deren Steine extra aus Südfrankreich geholt wurden.


Wirkt schon etwas deplaziert hier in der Gegend.


Das gibt es hier besonders häufig, Windkraftanlagen und Mais.


Die Sonne ließ die Farben richtig leuchten!
Interessant ist hier auch, wie man Geburtstagskinder und Jubiliare zu feiern weiß:


Vom 16. Geburtstag zum 50. Geburtstag


und bis hin zur goldenen Hochzeit:


In Oyten besuchte ich die Findlingskirche (heißt so, weil sie aus großen Steinblöcken erbaut wurde).


Besonders die Deckenmalereien haben mir gut gefallen.
Wenig später kam ich beim Gut Füchtel vorbei und beschloss, als ich das nette Café sah, dass Zeit für eine kleine Rast sei. 
Der Kuchen war lecker und es war richtig warm in der Sonne.


Gegenüber tollten 4 junge Pferde auf der Weide herum, rannten mal im gestreckten Galopp durch die Gegend, mal blieben sie zum Fressen stehen, mal tollten sie miteinander herum, einfach schön, ihnen dabei zuzusehen.


Jetzt war es nicht mehr weit bis nach Vechta, einer Stadt, etwas größer als Winnenden, mit einer sehr wechselvollen Vergangenheit. Vor allem die Schweden machten der Stadt das Leben schwer und nach dem dreißigjährigen Krieg war kaum noch ein Hof oder Haus intakt.
Zum Schutz der Stadt ließ Bernhard von Galen eine Zitadelle bauen, deren Zeughaus inzwischen ein Museum ist.
Gegen zwei stand ich vor meinem "Hotel Jakob" und suchte - wie vereinbart - unter dem Rebstock am Eingang meinen Zimmerschlüssel. Vergeblich! Nachdem ich unter dem Grinsen einiger Bauarbeiter erfolglos auch die restlichen acht Rebstöcke untersucht hatte, beschloss ich, erst einmal die Stadt anzuschauen. Im Notfall hätte ich eben in eine "Gefängniszelle" gehen müssen. Für Pilger bietet das Museum nämlich eine Übernachtung in einer ehemaligen KZ- bzw. Gefängniszelle an.
Sonderlich komfortabel wäre das jedoch nicht geworden!


Also probierte ich mein Glück lieber nochmals in der ursprüngliche Unterkunft. Leider fand ich immer noch keinen Schlüssel, dafür aber eine Telefonnummer und rief dort gleich mal an.
Dem Pensionswirt war es schon ziemlich unangenehm, er hatte mich einfach vergessen!
Er schickte mich in die Kneipe neben dem Hotel, dort käme man an die Schlüssel ran und sie sollten mir irgendein Zimmer geben, egal wie teuer. Jetzt habe ich ein sehr schönes neues, geräumiges Zimmer zu einem äußerst günstigen Preis.


Auf meinem Spaziergang durch Vechta sind mir immer wieder sehr kraftvolle und energiegeladene Bilder von Bauernhof - Tieren aufgefallen, auch in meinem Zimmer hängen Drucke. 
Als ich meinen Vermieter suchte, entdeckte ich zwei Häuser weiter einen Asstellungsraum, in dem ähnliche Bilder hingen.
Gestern Abend jetzt saßen zwei Männer in diesem Raum, tranken ein Bier und die Tür stand offen.
Ich nutzte die Gelegenheit, fragte, ob ich mich ein wenig umschauen dürfe und war begeistert von diesen Bildern.
Es stellte sich heraus, dass der ältere der beiden Männer der Künstler war, mit dem ich mich noch kurz unterhielt.


Der naheligende Italiener mit sehr leckeren Nudelgerichten machte mein Glück dann vollkommen.












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